Kulturmomente

Hölle mit Schlag

Ich liebe Höllen. Ich kann’s nicht anders sagen.
Das Konzept Vorhölle – Hölle – Fegefeuer fasziniert mich und mittelalterliche Höllendarstellungen sind immer sehr viel spannender als Himmelsdarstellungen, die eigentlich recht fad sind.

Wie aber muss man sich die Hölle in der mittelalterlichen Anschauung denken? Wie ist das Konzept, dass die Kirche vorgibt? Und wie sind Höllen angeordnet?

 

Ordnung ist göttlich (Der Ordo-Gedanke)

In der mittelalterlichen Anschauung ist Ordnung per se göttlich. Alles was Ordnung hat, ist göttlich und alles, was göttlich ist, hat eine Ordnung. Die Stände (Klerus, Adel, 3. Stand) ist eine Ordnung und damit gottgewollt. Jede Hierarchie ist eine Ordnung und daher gottgewollt. Vice versa ist dort, wo Gott nicht ist, Chaos. In der Hölle herrscht Chaos, WEIL Gott nicht da ist. Die Hölle selbst ist die Hölle, WEIL Gott nicht da ist. Die Höllenstrafen, die die Teufel ausführen, sind nur sekundär.

Dennoch erkennt man in den mittelalterlichen Höllendarstellungen immer eine Ordnung. Die Menschen werden in Gruppen untergebracht, je nach Sünde. Meine absolute Lieblingshölle ist jene in der Strozzi-Kapelle in Santa Maria Novella.